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Sie waren still. Über sich hörten sie das Surren der Flugzeuge, bald stärker bald schwächer wie das
Summen einer Fliege gegen eine Fensterscheibe. Der Franzose zündete ein Streichholz an und sah sich
alle neugierig an. Antoinette lehnte gegen das Bett mit ausdruckslosem Gesicht. Ihr schweres Haar hatte
sich aufgelöst und fiel in goldenen Wellen um ihre Schultern. Die alte Frau kicherte.
«Komm, wollen mal sehen, was los ist, Chris», sagte Andrews.
Sie gingen hinaus in die dunkle Dorfstraße.
«Zum Teufel mit den Weibern, Chris! Das ist der Krieg!» rief Andrews mit lauter, betrunkener Stimme,
als sie Arm in Arm die Straße hinunter wankten.
«Das ist der Krieg!» Chrisfield fühlte, wie die Hand seines Freundes sich über seinen Mund legte. Er ließ
sich führen und fühlte, wie er auf die eine Seite der Straße gedrängt wurde. Irgendwo im Dunkeln hörte er
die Stimme eines Offiziers.
«Bringen Sie diese Leute mal zu mir!»
«Zu Befehl!» kam eine andere Stimme.
Langsam drangen schwere Schritte die Straße herauf in ihrer Richtung. Andrews schob ihn noch weiter
an einem Haus entlang, bis sie plötzlich beide in eine Mistgrube fielen.
«Lieg ruhig, um Gottes willen», murmelte Andrews und warf einen Arm über Chrisfields Brust. Ein
dicker Geruch von Hundemist erfüllte ihre Nasen. Sie hörten die Schritte näher kommen, unentschlossen
hin und her wandeln und dann wieder in der Richtung, aus der sie gekommen waren, abgehen.
Inzwischen wurde das Surren der Motoren oben immer lauter und lauter.
«Nun?» kam die Stimme des Offiziers.
«Hab' sie nicht finden können», sagte die andere Stimme.
Chrisfield begann zu kichern. Er fühlte, er werde gleich in ein schallendes Gelächter ausbrechen müssen.
Das nahende Flugzeug hörte auf zu surren, die Nacht schien plötzlich totenstill zu sein. Andrews sprang
auf. Die Luft wurde von einem fauchenden Geräusch durchschnitten, dem eine krachende Explosion
folgte. Sie sahen die Mauer über ihrer Grube plötzlich für einen Augenblick rot aufleuchten. Chrisfield
stand auf und erwartete brennende Ruinen zu sehen. Die Dorfstraße lag da, dunkel wie immer. Ein kleines
Licht glitzerte vom Schein des Mondes, der noch immer unter dem Horizont stand. Ein Fenster in dem
gegenüberliegenden Hause glänzte gelb. Darin war eine blaue Silhouette in Offiziersuniform zu sehen.
Eine kleine Gruppe stand in der Straße drunten.
«Was war das?» schrie die Gestalt am Fenster mit entschiedener Stimme.
«Deutsches Flugzeug hat eine Bombe abgeworfen, Herr Major», antwortete eine Stimme atemlos.
«Warum zu Teufel schließt er das Fenster nicht?» murmelte eine Stimme die ganze Zeit. «Direkt eine
Zielscheibe für die Boches.»
«Was passiert?» fragte der Major.
In der Stille sangen die Motoren, drohend in der Luft wie gigantische Moskitos.
«Da scheinen noch mehr zu sein», meinte der Major in langen gedehnten Tönen.
«Oh ja, massenhaft», antwortete eine eifrige Stimme.
«Um Gottes willen, sagen Sie ihm doch, dass er das Fenster schließt, Leutnant», murmelte eine andere
Stimme.
«Wie kann ich es ihm sagen? Sagen Sie es ihm!»
«Wir werden alle getötet werden, das ist alles!»
«'s gibt keine Unterstände oder Gräben hier!»
«Das ist die Schuld des Hauptquartiers!» sagte der Major aus seinem Fenster.
«Dort ist ein Keller!» schrie die eifrige Stimme.
Drei laute Explosionen in schneller Folge ertränkten alles in einem roten Schein. Die Straße war plötzlich
voll von Dorfleuten, die liefen, um Schutz zu suchen.
«Wir machen besser, dass wir nach Hause kommen», sagte Andrews.
Sie kletterten vorsichtig aus ihrer Grube heraus. Chrisfield war überrascht, dass er zitterte. Seine Hände
waren kalt. Es fiel ihm schwer, nicht mit den Zähnen zu klappern.
«Wir werden jetzt mindestens eine Woche nach diesem Mist stinken. Machen wir, dass wir aus diesem
dreckigen Dorfe fortkommen», murmelte Andrews.
Sie liefen fort, durch einige Obstgärten, brachen durch eine Hecke und kletterten über offene Felder den
Hügel hinauf. Unten an der Hauptstraße hatte ein Luftabwehrgeschütz zu bellen begonnen, und der
Himmel glitzerte von explodierenden Schrapnells. Das Put-Put-Put eines Maschinengewehrs setzte
irgendwo ein. Chrisfield lief den Hügel hinauf, gleichen Schrittes mit seinem Freund. Hinter ihnen
krachte Bombe auf Bombe, und über ihnen schien die Luft voll zu sein von explodierenden Schrapnells
und von surrenden Flugzeugen. Der Cognac lag ihnen noch immer etwas im Blut. Auf der Anhöhe hielten
sie an und schauten zurück. Chrisfield fühlte eine zitternde Bewegung, die ihm schneller durch die Adern [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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