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zum Abschied noch rasch zum technischen Offizier befördert
hatte.
Sten hatte nicht die geringste Vorstellung, aus welchem
Grund sich Kilgour auf Cavite aufhielt, doch er war zweifellos
verdammt froh, ihn wiederzusehen.
»Es war alles andere als schwierig, zu deiner Schwadron
abkommandiert zu werden, junger Freund«, erläuterte Kilgour
bei zwei Humpen Kaffee in dem winzigen Verschlag, der als
Offiziersmesse der Claggett gedacht war.
»Ich hab meine Fühler ausgestreckt, weil ich ja genau wußte,
daß du früher oder später in Schwierigkeiten gerätst, aus denen
du allein nich' mehr rauskommst, soviel war klar. Dann ein Wort
hier, ein charmantes Lächeln dort, und Zack! ist der gute Alex
auch schon unterwegs. Aber genug der jungen Liebe. Jetzt klär
mich mal auf, Commander. Wo ist unsere verwegene
Besatzung?«
Sten hakte sämtliche Probleme im Schnelldurchgang ab. Alex
hörte aufmerksam zu, klopfte ihm dann voller Mitgefühl auf die
Schulter, was die Decksplanken einige Zentimeter durchdrückte.
»Jetzt, wo Kilgour hier ist, kannst du endlich aufatmen. Dein
Problem, mein Sohn, liegt darin, daß du dich am falschen Ort
nach deinen Freiwilligen umgeschaut hast.«
»Von wegen! Bis auf den Friedhof habe ich alles abgesucht!«
»So schlimm wird's schon nicht werden, Commander, daß
wir auch noch die lebenden Toten rekrutieren müssen. Keine
Sorge, Alex kriegt das alles schon wieder auf die Reihe.« .
Kapitel 27
»Na, was sagst du zu dieser erlesenen Truppe?« fragte
Kilgour mit vor Stolz geschwellter Brust.
Sten warf einen mißtrauischen Blick auf die etwas über
dreißig Gestalten, die ihn ihrerseits mit finsteren Blicken
bedachten; dann schweifte sein Blick zu den hinter ihnen
liegenden verschlossenen Gefängnistoren. »Wie viele Mörder?«
»Kein einziger. Zweimal Totschlag, besser ging's nicht. Der
Rest...«
Sten winkte ab. Er würde sich später durch die Akten seiner
Leute quälen. Plötzlich erschienen ihm die Gefangenen vor ihm
als - zumindest potentiell - glänzende Beispiele
raumfahrerischer Tugend. Das Problem lag eher darin, daß Sten,
der noch nie ein besonders flammender Redner gewesen war,
nicht wußte, wie er diesen Wesen beibringen sollte, daß sie
keineswegs im sicheren und molligen Gehege der 23. Flotte
bleiben würden.
Alex beugte sich zu ihm herüber und flüsterte: »Wenn's dir
recht ist, wärme ich sie'n bißchen an. Ich erzähl ihnen einen
Witz oder drei.«
»Bloß keine Witze», sagte Sten entschieden.
Alex reagierte sofort mit einer zu Tode betrübten Miene.
»Nicht mal der mit den gefleckten Schlangen? Der wäre
hervorragend für eine so brave Crew wie die hier geeignet.«
»Ganz besonders den mit den gefleckten Schlangen wirst du
hier nicht erzählen. Grausame und ungewöhnliche Strafen sind
zwar in der Flotte verboten, Kilgour, aber wenn du auch nur von
gefleckten Schlangen träumst, lasse ich dich kielholen.«
Mit unverändert eisigem Blick wandte sich Sten der zu
bewältigenden Aufgabe zu. Der eisige Blick sah wohl nach jeder
Menge Schneid und Feuer aus, denn die Männer hörten sofort
mit dem Gezappel und Füßescharren auf.
Na schön. Wenigstens hatte er ihre Aufmerksamkeit geweckt.
Jetzt mußte er nur noch ein bißchen mitreißende
Überzeugungsarbeit leisten. Eine Grundregel beim Verfassen
einer Rede lautete: das Publikum immer so ansprechen, als
handele es sich um eine Person; suche dir ein Individuum
heraus, das du stellvertretend für alle anderen direkt ansprichst.
Sten suchte sich einen Mann aus, der etwas weniger
heruntergekommen, schmutzig und verschlagen als die anderen
aussah, und ging auf ihn zu.
»Mein Name ist Sten. Mir wurde das Kommando über vier
taktische Einsatzschiffe zugeteilt. Ich brauche noch einige
Mannschaften für die Besatzung.«
»Da sind Sie hier genau richtig«, sagte ein anderer
Gefangener. »Erstklassiger Bodensatz.«
»Sir.«
Der Gefangene spuckte aus. Sten sah ihm fest in die Augen.
Der Mann blickte zur Seite. »Sir«, grunzte er widerwillig.
»Eine bescheidene Frage, Sir.« Das war der Gefangene, den
sich Sten als Ansprechpartner ausgesucht hatte. »Was ist denn
für uns drin?«
»Ihr seid draußen. Euer Strafregister wird überarbeitet. Ich
kann sogar alles löschen lassen. Es liegt ganz an euch, je
nachdem, wie ihr euch anstellt.«
»Was ist mit unserem Rang?« wollte ein anderer Gefangener
wissen.
»Wer sich für einen Streifen qualifiziert, der kriegt ihn auch.«
»Was sollen wir dafür tun?«
»Patrouillendienst. Irgendwo da draußen.«
»Die Tahn ausspionieren?«
»So dicht, wie wir herankommen.«
»Hört sich wie'n besserer Selbstmord an.«
»Stimmt«, nickte Sten. »Außerdem sind eure Zellen hier im
Vergleich zu den Quartieren auf den Schiffen die reinsten
Luxuswohnungen, bei unserer Verpflegung würde sogar ein
Müllwurm das Kotzen kriegen, und meine Offiziere werden
euch so eng auf der Pelle sitzen wie ein dreckiger Raumanzug.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen: wenn ihr Glück habt, kriegt
ihr jeden Zyklus einmal frei. Und auch das passiert euch
wahrscheinlich dann, wenn wir gerade auf einem Planetoiden
sitzen, auf dem die spannendste Freizeitgestaltung darin besteht,
Metall beim Oxidieren zuzuschauen.«
»Hört sich nicht gerade verlockend an.«
»Ganz bestimmt nicht, Sir«, meldete sich ein vierter
Gefangener zu Wort. »Darf ich Sie etwas fragen? Etwas
Persönliches?«
»Bitte sehr.«
»Warum machen Sie bei dieser Sache mit? Die
Patrouillenleute sind alles Freiwillige. Sind Sie scharf auf 'ne
Medaille?«
»Scheiß auf die Medaillen«, sagte Sten aus vollster
Überzeugung. Dann dachte er daran, was er eigentlich hatte
sagen wollen. »Wahrscheinlich würde es mir übel ausgelegt,
wenn ihr das weitererzählt, was ich euch jetzt sage: es sieht ganz
so aus, als stünden wir kurz vor einem verfluchten Krieg.«
»Mit den Tahn«, nickte Stens Ansprechpartner.
»Genau. Und wenn die Sache tatsächlich losgeht, bin ich
wirklich lieber dort draußen, als daß ich mir hier unten auf
Cavite den Hintern plattsitze - oder, wo wir gerade davon reden,
wesentlich lieber als hier in diesem Schweinestall hinter euch.« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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